Mittwoch, 20. November 2013

Bilder sagen mehr als Worte

Das Knotenshirt - eine Entstehungsgeschichte

Bei unserem Nähkränzchen am Sonntag sah ich mich zum ersten Mal seit langem wieder mit einem Problem konfrontiert: Nähanleitungsdeutsch.

Da zwei anderen Nähkränzchen - Frauen das Knotenshirt so gut gefiel, dass sie gleich alle Nadeln fallen ließen und sich den Schnitt kopierten, aber bei der Zusammensetzung des Schnittes Fragen aufkamen, habe ich meine wichtigsten Nähschritte im Bild festgehalten und werde hier meine Arbeitsschritte auf den Bildschirm bannen. Trotz widriger Umstände.



Beim Zuschnitt habe ich wichtige Markierungen, z.B. vordere Mitte und Armeinsatzzeichen mit einem kleinen Einschnitt in die Nahtzugabe gekennzeichnet ( maximal 7 mm ).
Alle Nähte habe ich mit dem Overlockstich meiner Nähmaschine versäubert. Bügeln ( hüstel  ) sollte man die Nähte auch. Da ich wusste, dass mir der Schnitt passt habe ich diesmal die Nähte vorher versäubert.

1. Schulternähte schließen.
2. Halsausschnittkanten der Vorder- und Rückenteils 1,5 cm umklappen ( Nahtzugabenbreite ) und feststeppen. Es empfiehlt sich einen Stretchstich zu benutzen.
3. Die dem Armausschnitt gegenüberliegende Schnittkante ( 20 cm lang, durch den Stift gekennzeichnet ) auf 10 cm einkräuseln. Dafür habe ich einen 5 mm großen Steppstich gewählt und durch Anziehen nur eines Fadens ergeben sich Falten, die man vorsichtig zusammenschiebt und gleichmäßig verteilt. Die verbleibenden Fäden verknoten, sonst war die Arbeit umsonst.



4. Nun kommt der kniffeligste Teil. Ein oberes Vorderteil in der vorderen Mitte falten ( wenn gewünscht an den unteren Schnittkanten mit einem großen Steppstich der Nähmaschine heften, den Schritt habe ich übersprungen ) und an das untere Vorderteil steppen. Dabei liegen die vorderen Mitten beider Teile übereinander. Die Naht ca. 3 cm vor der vorderen Mitte beenden. Durch diese Öffnung wird das andere Teil gefädelt, so dass beide Teile miteinander verschlungen sind.

 
 

 
 5. Nun das obere Vorderteil ( rechte Stoffseite sollte unten liegen ) an das untere Vorderteil steppen, so nah wie möglich an die Verknotung heran. Die verbleibende Öffnung wird später durch den Knoten verdeckt.
So sieht es jetzt aus:
 
Chapeau: Ich ziehe den Hut vor dem Erfinder des Knotenshirts.

6. Der letzte kniffelige Teil: Die Seitennähte werden verschlossen. Dabei die Raffung an den Seitenkanten mitfassen. Wenn die Nähte gesteppt sind, die Fäden, die zur Kräuselung dienten entfernen.


7. Der Rest ist fast ein Kinderspiel. Die Ärmel geschlossen  einsetzen und säumen. Das Shirt säumen. Tadaa!

So bin ich beim Nähen vorgegangen, ich hoffe, ich konnte mich verständlich ausdrücken.

Ein Tragefoto kann man im vorherigen Post sehen.

So nun noch ein rotes und ein blaues.

Viele Grüße,
annyulla

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